All posts by oatkn

Antifaschistischer Infostand in Radolfzell am 8. Mai

8. Mai

In den letzten beiden Jahren veranstaltete die neofaschistische Partei „Der III.Weg“ am 8. Mai eine Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal am Radolfzeller Luisenplatz. Dieses Datum markiert die bedingungslose Kapitulation Nazideutschlands vor den Alliierten, was ein Ende des Faschismus und Krieges in Deutschland bedeutete. Deswegen gilt dieser Tag uns Antifaschist*innen als Tag der Befreiung.

Um auf den „III. Weg“ und seine Aktivitäten einzugehen und an diesem so symbolischen Tag antifaschistische Präsenz zu zeigen, veranstalten wir am Montag, 8. Mai, ab 16 Uhr einen Infostand auf dem Marktplatz in Radolfzell.

Die Antwort der FaschistInnen auf die Krise heißt Rassismus. Unsere Antwort: Grenzenlose Solidarität!

Kommt vorbei und informiert Euch!

Heraus zum 1. Mai!

1. Mai - Transpi
Unser Transparent für den 1. Mai

Am 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiter*innenklasse, fahren wir gemeinsam mit der Linksjugend [’solid] nach Stuttgart zur revolutionären 1. Mai-Demonstration! Auch wir als OAT kämpfen für eine klassenlose Gesellschaft, denn allein wie schon Max Horkheimer gesagt hat: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“

Zugtreffpunkt ist 7:15 Uhr am Hauptbahnhof Konstanz beim Ticketautomaten bei Gleis 1.
Der Zug hält um 7:53 in Radolfzell. Abfahrt in Singen in einem neuen Zug ist um 8:18 Uhr.

Bereits am Samstag, 29. April, ist aber politisch etwas geboten:

Um 13 Uhr startet von der HTWG Konstanz eine Demo gegen die Studiengebühren für international Studierende und Zweitstudien in die Innenstadt.

Zeitgleich feiern die Genoss*innen der Juso Thurgau (CH) ihr 10 Jähriges Sektionsbestehen und eine Vor-1.-Mai-Feier.

Veranstaltungstipp: Frankreich vor der Wahl

Veranstaltung der VVN-BdA mit dem Journalisten Bernhard Schmid am Mittwoch, 19.04.17, um 19:30 Uhr im Treffpunkt Petershausen:

Am 21. April dieses Jahres wird es genau fünfzehn Jahre her sein, dass Jean-Marie Le Pen völlig überraschend in die Stichwahl um die französische Präsidentschaft einzog. Sein konservativer Gegenkandidat Jacques Chirac, mit dem er die zweite Runde der damaligen Präsidentschaftswahl austrug, gewann diese jedoch haushoch mit 82,3 Prozent der Stimmen. Zwei Tage nach diesem Erinnerungsdatum beginnt die diesjährige französische Präsidentschaftswahl, mit ihrer ersten Runde.

Dabei gilt es als wahrscheinlich, dass die Tochter des damaligen Kandidaten – Marine Le Pen – auch in diesem Jahr in die zweite Runde der französischen Präsidentschaftswahl vom 23. April und 07. Mai einziehen wird.

Auch wenn ihr Einzug in das Präsidentenamt als unwahrscheinlich gilt, dürfte die Chefin des Front National (FN) doch voraussichtlich ein hohes Wahlergebnis einfahren. Ein Erfolg, den sie für den Parteiaufbau in den kommenden Jahren nutzen wird. Nicht ausgeschlossen werden kann jedoch auch, dass Marine Le Pen derart von der Krise der konservativen Rechten in Frankreich – deren Präsidentschaftskandidat François Fillon Hals über Kopf in Korruptionsaffären, Unterschlagungsvorwürfe und Justizermittlungen verwickelt ist – profitiert, dass es doch noch gefährlich wird.

Zugleich haben der Wahlsieg von Donald Trump in den USA, aber auch der Ausgang des britischen Referendums zum EU-Austritt vom Juni 2016 – an dem unterschiedliche Kräfte mitwirkten – die Grenzen zwischen konservativen, „populistischen“ und offen rechtsextremen Kräften scheinbar verwischt. Das Vorbild der „Alternative Right“ und ihres Ideologen Stephen Bannon beeinflusst in mehreren EU-Ländern rechtsextreme Kräfte, aber üben auch über dieses politische Spektrum hinaus Einfluss oder lösen Faszination aus. Intellektuelle wie der wieder stärker aus der Versenkung auftauchende Franzose Alain de Benoist auf der seit den 1980er Jahren so genannte „Neuen Rechten“, aber auch der konservative Politikberater Patrick Buisson im selben Land arbeiten daran eifrig mit.

Genügend Gründe, sich näher anzusehen, welche Geschichte zum Aufstieg dieser Kräfte beitrug, und welche Perspektiven sich rund um die bevorstehende Wahl in Frankreich auftun.

Zweites OAT am 20.03.

Wir treffen uns zu unserem 2. Offenen Antifaschistischen Treffen am Montag, 20. März, um 19 Uhr im Palmenhaus / Cafe Mondial!

Themen werden unter anderem eine Auswertung unserer Flyeraktion in Singen sein. Außerdem wollen wir über die Partei „Der 3. Weg“ reden, wie sie in der Region einzuschätzen ist und was wir gegen die Neofaschist*innen unternehmen können.

Kommt vorbei und bringt Freund*innen mit!

Verteilaktion gegen neofaschistische Boxtrainer

Am 27. Januar gab es in Singen am Hohentwiel einen Übergriff von drei Neonazis auf einen der linken Szene zugehörigen Jugendlichen. Siegfried Pauly und Alexander Dawid als an dem Übergriff Beteiligte sind Trainer im Boxsport Hegau e.V. Pauly ist zudem offizieller Vereinsgründer und Dawid zweiter Vorsitzender. Um dies zu thematisieren verteilten ein Dutzend Antifaschist*innen aus Singen und aus Konstanz rund tausend Flugblätter am gestrigen Samstag, 11. März, in der Singener Innenstadt.

Die Verteilaktion wurde sehr gut angenommen. Direkt vor dem Boxclub in der August-Ruf-Straße 3 am Anfang der Singener Fußgängerzone wurde ein Transparent aufgespannt, was viele Passant*innen zum stehen bleiben anhielt. Für die meisten ist es untragbar, dass ein Neonazi als Boxtrainer tätig ist. Auch in die Briefkästen der unmittelbaren Umgebung wurden Flyer eingeworfen.

Wir als Offenes Antifaschistsches Treffen Konstanz werten die Aktion wie auch unser Gründungstreffen am 6. März als Erfolg. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass rechte Gewalt einigen Passant*innen selbsterklärtermaßen „egal“ war oder sie eine herbeiimaginierte „linke Gewalt“ viel bekämpfenswerter fanden. Auch sind mit der Partei „Der Dritte Weg“ und der „Alternative für Deutschland“ weitere rechte bis offen faschistische Gruppierungen auf dem Vorschmarsch. Dagegen werden wir vorgehen. Ein ausführliches Gründungsverständnis und eine Analyse der Situation vor Ort folgt.

Text des am 11. März in Singen verteilten Flugblattes:

Neonazi-Boxclub in Singener Innenstadt?

Am Freitag, den 27.01.2017, gab es in Singen am Hohentwiel einen Übergriff von drei Neonazis auf einen, der linken Szene zugehörigen, 18-Jährigen. An dem aktivem Geschehen beteiligt waren Alexander R., der dem Geschädigten durch einen Kopfstoss einen Zahn beschädigte, und Siegfried Pauly. Letzterer legte mit einem Schwinger auf das Auge nochmal nach. Der dritte Neonazi, Alexander Dawid, beobachtete lieber das Geschehen ohne einzugreifen. Als die Polizei anrückte, waren die Täter bereits in unterschiedliche Richtungen geflohen.

Alexander Dawid und Siegfried Pauly sind beide Trainer in dem Boxsport Hegau e.V. Dawid fungiert nebenbei sogar als zweiter Vorstand und Pauly ist Vereinsgründer. Trainiert wird in der August-Ruf-Straße 3 im Singener Karstadt-Gebäude. Bei Wettkämpfen tritt der Boxsport Hegau e.V. als Abteilung des Boxsportverein BSV Blumberg auf.

Siegfried Pauly war zuvor im TV Bietingen als Boxtrainer aktiv, dort ist er allerdings nach medialer Berichterstattung ausgetreten, da bekannt wurde, dass er NPD-Kader und führender Kopf der 2012 gegründeten „Kameradschaft Höri-Bodensee“ (KHB) ist. Er kandidierte bei der Landtagswahl 2016 für die NPD in den Wahlkreisen Singen und Konstanz und ist im Zuge seines „politischen Engagementes“ zudem mehrfach vorbestraft. So war er bei einer Graffiti-Schmieraktion in der Nacht vom 06.04.2013 vor der Teestube beteiligt, bei der er einen Polizeibeamten attackierte. 2015 wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, nachdem er bei den „Hooligans gegen Salafisten“-Krawallen in Köln am 26.10.2014 eine Bierflasche geworfen hatte. Hierfür wurde er zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung und einer Geldbuße von 1200 € verurteilt.

Dieses Jahr wird nun erneut gegen ihn und seinen „Kameraden“ Alexander Rosenow aufgrund dieses Angriffs ermittelt werden, dieses Mal wegen gefährlicher Körperverletzung.

Scheinbar haben die Vorstände des Boxsport Hegau e.V. kein Problem damit, dass der Vereinsgründer und -trainer ein aktiver, gewalttätiger Neonazi ist. Der zweite Vorstand Alexander Dawid ist selber in der Hooligan-Szene unterwegs und umgibt sich selbst in seiner Freizeit mit Neonazis wie Alexander R. und Siegfried Pauly. Der erste Vorstand Thomas Hillen hingegen war bereits mit Siegfried Pauly im TV Bietingen aktiv, es ist somit davon auszugehen dass er dessen rechtsradikale und kriminelle Vorgeschichte kennt. Dennoch scheint er dies entweder zu ignorieren oder sogar zu befürworten und trainiert erneut Seite an Seite mit Pauly.

Wissen die Mitglieder des Boxsport Hegau e.V., dass sie von Neonazis geleitet und trainiert werden? Es sollte selbstverständlich sein, dass ein gewaltätiger Straftäter und Neonazi denkbar ungeeignet als Boxtrainer für Kinder und Jugendliche ist. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass diese menschenverachtende Ideologie in Kombination mit einer Kampfsportausbildung weiterverbreitet wird.

Lasst uns gemeinsam rechte Gewalt unmöglich machen – in Singen und überall!

VVN-BdA Kreisvereinigung Konstanz & Offenes Antifaschistisches Treffen Konstanz